Die Tabulatur – Das klassische Notensystem in Form von Zahlen dargestellt!
Du fragst dich manchmal warum einige Gitarristen so gut Gitarren spielen können, obwohl Sie keine Noten lesen können, warum Sie einige Melodien oder Tonfolgen vom Blatt spielen können?
Nun ja, dies kann viele Gründe haben – dennoch trägt die sogenannte Tabulatur (Abkürzung – TAB) ihren Anteil dazu bei. Du musst also als Gitarrist keine Noten lesen, sondern nur die Tabulatur verstehen und umsetzten können, was viel einfacher ist, als sich die Noten einzuprägen und zu merken – zumindest ist dies die gängige Meinung bei Gitarrenanfängern.
Folgende Gründe könnte man dafür anführen:
- Zahlen, die wir schon auf unserer Kindheit kennen und auf die, die Tabulatur aufbaut, sind uns viel vertrauter als die „schwarzen Punkte“ auf den Linien.
- Die Tabulatur versucht die Noten aus dem klassischen Notensystem, das wir noch aus der Schulzeit kennen, auf dem Griffbrett, in Form von Zahlen auf den sechs Gitarrenseiten, dazustellen.
- Auf der Tabulatur werden die Saiten (sechs Saiten = sechs Linien), sowie die Bünde (das sind die Zahlen auf den Linien) dargestellt. Die untere Grafik soll dies nochmal verdeutlichen.
Die Grafik 1:
- Im ersten Takt wird der Ton E gespielt, also die leere dicke E-Saite.
Dies kennzeichnet die Tabulatur mit einer 0. - Im zweiten Takt wird der Ton F gespielt, also im I Bund auf der dicken E-Saite.
Dies kennzeichnet die Tabulatur mit einer 1. - Im dritten Takt wird der Ton G gespielt, also im II Bund auf der dicken E-Saite.
Dies kennzeichnet die Tabulatur mit einer 3. - Im vierten Takt wird der Ton A gespielt, also die leere Dicke A-Saite.
Dies kennzeichnet die Tabulatur mit einer 0.
Merke:
Die Zahlen geben immer den Bund an, nicht welchen Finger wir dafür verwenden.
Beim Ton F könnte der Merksatz wie folgt lauten:
Bitte spiele im I Bund auf der dicken E-Saite diesen Ton. Mit welchem Finger bleibt dir überlassen (natürlich würde man dann hier den ersten Finger nehmen).
Die Nachteile der Tabulatur
Meiner Meinung nach hat die Tabulatur Defizite in der Darstellung der rhythmischen Darstellung, die aber essentiell wichtig ist, um eine Melodie/Lick/Akkordfolge richtig spielen zu können.
Ich habe einmal genau die gleiche Grafik 1 ohne das klassische Notensystem dargestellt. Jetzt stehen einfach nur Zahlen auf den Linien.
Ich weiß jetzt aber nicht ob das eine Ganze Note, halbe Note oder ein Viertel Notenwert ist – ich kann es nur erahnen.
Dieses Problem wird nochmals in dieser Grafik deutlich:
Diese Notationsweise findet man sehr häufig im Internet und lässt sehr, sehr, sehr viel Spielraum für Interpretationen, weil hier gänzlich auf die Notenwerte, also auf die rhythmische Notation, verzichtet wurde. Also ich könnte diese Melodie nicht spielen! Du etwa?
Die perfekte Tabulatur
Zusammenfassung:
Die Tabulatur ist nur dann wirklich sehr zu empfehlen, wenn gleichzeitig die rhythmischen Informationen in Form der klassischen Notenwerte mit angegeben werden.
Hier noch einmal ein Beispiel mit einer kleinen Melodie:
Mein Fazit:
Als guter Gitarrist sollte man dennoch Noten lesen können, vor allem wenn man dies hauptberuflich macht. Dies ist nämlich eine wertvolle Fertigkeit, die auch hier den musikalischen Horizont extrem erweitert.