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Tonarten bestimmen | Vorzeichen | Akkordverbindungen verstehen

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Methode 1: Tonarten bestimmen nach Vorzeichen

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Die Tonart eines Stücks kann anhand der Vorzeichen ermittelt werden. Die Vorzeichen geben an, ob ein Stück in Dur oder Moll steht und in welcher Tonart es sich genau befindet. Zur Bestimmung kann eine Tabelle (siehe weiter unten) oder der Quintenzirkel (siehe weiter unten) verwendet werden, in der oder auf dem alle Tonarten in einer bestimmten Reihenfolge angeordnet sind.

Die Anzahl an Vorzeichen gibt Auskunft darüber, wie viele Kreuze (#) oder Be’s (b) in einer Tonart vorkommen. Zum Beispiel hat F-Dur ein Kreuz, was bedeutet, dass F-Dur eine Kreuztonart ist. Zudem haben Molltonarten ihre Paralleltonart in Dur, was bedeutet, dass sie die gleichen Vorzeichen haben. Vorzeichen können sowohl in Dur- als auch in Molltonarten vorkommen und haben einen großen Einfluss auf die musikalische Stimmung und den Klang des Stücks. 

In der Praxis:

Möchte man ein Lied spielen, schaut man zu Beginn auf den Notenschlüssel und auf die Generalvorzeichen, die ganz am Anfang des Liedes, hinter dem Notenschlüssel zu sehen sind. Diese kennst du mit Sicherheit noch aus dem Musikunterricht.

Beispiel:

GrafikDurMollVorzeichen
Tonart C- Dur oder A-Moll - keine VorzeichenC-DurA-Mollkeine Vorzeichen

Bitte beachte: Bei dem Beispiel sind keine Vorzeichen zu sehen! Dies bedeutet, dass das Stück in C-Dur ODER A-Moll geschrieben sein könnte. Möchte man die Tonart nun ganz genau festlegen bzw. bestimmen, müsste man die Akkorde die Anordnung der Akkorde, die in dem Lied vorkommen, im Detail anschauen.

Generell gilt:

  • Beginnt und endet ein Stück mit einem C-Dur Akkord ist es die Tonart C-Dur.
  • Beginnt und endet ein Stück mit einem A-Moll-Akkord ist es die Tonart A-Moll.

Tonarten mit # Vorzeichen:

GrafikDurMollVorzeichen
G-DurE-Moll1#
D-DurH-Moll2#
A-DurFis-Moll3#
E-DurCis-Moll4#
H-DurGis-Moll5#
Fis-DurDis-Moll6#

Tonarten mit B-Vorzeichen:

GrafikDurMollVorzeichen
F-DurD-Moll1b
B-DurG-Moll2b
Es-DurC-Moll3b
As-DurF-Moll4b
Des-DurB-Moll5b
Ges-DurEs-Moll6b

Hier der Quintenzirkel:

Der Vorteil an dem Quintenzirkel ist, dass man auch noch zusätzlich erkennen kann, welche Akkorde in Verbindung zueinander stehen. Dies läutere ich unter dem Punkt „Quintenzirkel – Was ist das“ nochmals genauer.

Quntenzirkel

Quelle: Von Jpascher – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=25711332

Methode 2: Tonarten bestimmen mit Akkorden

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Was macht man aber, wenn keine Informationen der Vorzeichen vorliegen und auch sonst keine Angaben zum Song gemacht werden? Dann kann man mit Hilfe der Akkorde die Tonart bestimmen.

Mein 3 Schritte System:

Schritt 1:

Analyse der verwendeten Akkorde (Welche und wie viele Akkorde kommen vor?)
Zunächst einmal kann die Analyse der verwendeten Akkorde Aufschluss geben. Welche Akkorde kommen in einem Stück vor und wie sind sie angeordnet? Dies kann eine wertvolle Information liefern, um die Tonart herauszufinden.


Beispiel: Enthält der Song folgende Akkorde:

  • G-Dur,
  • E-Moll,
  • C-Dur und
  • D-Dur
  • ist dieser wohl in G-Dur geschrieben, weil die 4 Akkorde zu der Tonart G-Dur gehören (ist unklar welche Akkorde zu einer Akkordfamilie gehören, ziehe den Schritt 3 heran).

Schritt 2:

Mit welchem Akkord beginnt oder endet das Stück

Ein weiterer Hinweis kann der erste Akkord sein, mit dem das Stück beginnt (Oftmals werden Stücke in der Tonart eröffnet, in der sie auch gehalten werden) und oder endet. Wenn also beispielsweise ein Stück mit einem G-Dur Akkord beginnt und/oder endet, kann dies darauf hinweisen, dass das Stück in G-Dur steht. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass dies nicht immer der Fall ist und es Ausnahmen geben kann.

Schritt 3

Überprüfen mit dem Quintenzirkel

Ein weiteres, nützliches Werkzeug bei der Bestimmung ist der Quintenzirkel. Dieser Zirkel gibt die Beziehungen und Verbindugen zwischen den verschiedenen Akkorden an. Indem man den Quintenzirkel heranzieht und die verwendeten Akkorde in einem Stück analysiert, kann man die wahrscheinlichste Tonart ermitteln.

Hier die Akkorde aus unserem Beispiel mit G-Dur:

  • Alle Akkorde gehören zu der Akkordfamilie G-Dur

Methode 3: Tonarten bestimmen & erkennen nach Gehör

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„Tonarten erkennen nach Gehör“ bezieht sich auf die Fähigkeit, die tonale Qualität oder den Klang einer bestimmten Tonart nur durch Gehör wahrzunehmen. Es ist eine Fertigkeit, die von Musikern mit einem guten oder absoluten Gehör beherrscht werden kann.

Diese Methode ist jedoch nicht geeignet für Anfänger, da sie ein hohes Maß an musikalischem Verständnis und Erfahrung erfordert. Die Fähigkeit, Tonarten nach Gehör zu erkennen, ist ohne Übung sehr schwierig.

Es erfordert ein ausgiebiges Training der auditiven Wahrnehmungsfähigkeit, um die Unterschiede zwischen den verschiedenen Tonarten zu erkennen und zu verstehen. Einige Musiker entwickeln im Laufe der Zeit diese Fertigkeit auf natürliche Weise, während andere intensives Training und besondere Aufmerksamkeit erfordern. Es ist wichtig anzumerken, dass das Erkennen von Tonarten nach Gehör nicht nur eine theoretische oder akademische Fähigkeit ist, sondern auch die musikalische Interpretation und das Spiel beeinflusst. Durch das Verständnis der Tonart können Musiker eine emotionale oder musikalische Absicht besser ausdrücken. Daher ist das Erlernen dieser Fertigkeit ein Aspekt des Musizierens, der Musikern helfen kann, ihre künstlerische Sensibilität und Interpretationsfähigkeiten zu erweitern.


FAQ zum Thema Tonarten


Was ist eine Tonart?

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Die Tonart (o.a. Akkordfamilie) „organisiert“ die Musik und ist eine grundlegende musikalische Eigenschaft, die in jedem Stück zu finden ist. Mit Hilfe dieser können wir bestimmen, welche Töne in einem Stück vorherrschen und welche Noten wir spielen sollten. Sie wird durch Vorzeichen bestimmt, die am Anfang der Notenlinien platziert sind und uns anzeigen, welche Töne erhöht oder erniedrigt werden müssen. 

Ein Akkord ist eine Gruppe von Tönen, die zusammen gespielt werden, um harmonische Strukturen zu erzeugen. In einem musikalischen Stück wird normalerweise eine Akkordfamilie verwendet, um eine bestimmte Atmosphäre zu schaffen und den Zuhörern ein Gefühl der Stabilität zu geben. Der Großteil der klassischen Musik ist in einer bestimmten Tonart komponiert, z.B. in C-Dur. Die Tonart eines Liedes ist die Grundlage für die verschiedenen Melodien und Harmonien, die in einem Stück enthalten sind. 

Beispiele: C-Dur und G-Dur

Um die C-Dur Tonart zu verstehen, müssen wir uns die C-Dur-Tonleiter ansehen, die aus den Tönen C, D, E, F, G, A und B (dt. H) besteht. Diese Töne bilden die Grundlage für viele musikalische Werke, einschließlich solcher in anderen Tonarten. Es ist wichtig zu beachten, dass jeder Ton eine bestimmte Position in der Tonleiter hat und dass die Tonart einer Komposition die grundlegenden Noten festlegt, die in dem Stück verwendet werden.

Nehmen wir zum Beispiel die Tonart G-Dur. Hier musst du aufpassen, da G-Dur ein Kreuz enthält – das Fis. Dies bedeutet, dass jedes F im gesamten Stück erhöht wird und ein Fis gespielt werden muss. Wenn du also ein Stück in G-Dur spielst, musst du daran denken, das Fis zu verwenden, anstatt des normalen F.

Die Tonart ist also von großer Bedeutung für die Interpretation und Aufführung eines musikalischen Werkes. Sie bestimmt die Grundlage und den Rahmen eines Stückes und gibt den Spielern eine gemeinsame Sprache, um zusammen zu musizieren. Eine fundierte Kenntnis der verschiedenen Tonarten ermöglicht es den Musikern, die richtigen Töne zu spielen und die gewünschte Stimmung und Wirkung zu erzielen.

Welche Tonarten gibt es?

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Es gibt zwei Haupttonarten:

  • Dur und Moll

Jede dieser beiden besteht aus einer Tonleiter, die die Grundlage für das Melodiespiel bildet. Die Dur-Tonart hat einen fröhlichen und lebendigen Klang, während die Moll-Tonart eher düster und traurig klingt.

Die Dur-Tonleiter wird durch eine bestimmte Abfolge von Tönen und Halbtönen gebildet, wobei die dritte Note eine große Terz über dem Grundton liegt.

Die Moll-Tonleiter aus einer kleinen Terz und einem Halbton über dem Grundton.

Zum Beispiel ist A-Moll die parallele Moll-Tonart zu C-Dur. Das bedeutet, dass beide Tonarten dieselben Noten verwenden, aber einen unterschiedlichen Grundton haben. Während C-Dur eher fröhliche klingt, hat A-Moll eine melancholische und traurige Atmosphäre. Man kann auch sagen, dass C-Dur die Dur-Grundtonart ist und A-Moll die Moll-Parallele zu C-Dur. Diese beiden Tonarten sind eng miteinander verbunden und jedes enthält die gleichen Töne, aber in einer anderen Reihenfolge.

Es ist wichtig, die Tonart zu kennen, um die richtige Stimmung und Atmosphäre des Stückes zu interpretieren und zu verstehen. Die Wahl zwischen Dur und Moll kann einen erheblichen Einfluss auf die Wirkung der Musik haben und den Zuhörer auf eine bestimmte emotionale Reise mitnehmen. Die Tonart ist also ein wichtiger Bestandteil der musikalischen Komposition und sollte sorgfältig ausgewählt werden, um die gewünschte Ausdruckskraft zu erzielen.

Wie hängen Dur und Moll miteinander zusammen?

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Dur und Moll sind die beiden wichtigsten Tonarten in der Musik. Sie stehen in einer engen Beziehung zueinander und bilden die Grundlage für die harmonische Struktur vieler Stücke.

  • Dur-Tonarten sind charakterisiert durch einen hellen, fröhlichen Klang, während
  • Moll-Tonarten eher düster und melancholisch klingen.

Die Beziehung zwischen Dur und Moll wird oft durch bestimmte Tonleiterstrukturen und Akkordfolgen verdeutlicht.
Dur bildet die Basis für die Moll-Tonart. Beide teilen das gleiche Tonleitermuster, unterscheiden sich jedoch in der Anordnung der Halb- und Ganztonschritte. Dies führt dazu, dass die Dur-Tonleiter einen fröhlichen Charakter hat, während die Moll-Tonleiter eine melancholische Stimmung erzeugt.

Der Unterschied zwischen Dur und Moll liegt also in der unterschiedlichen Anordnung der Töne innerhalb der Tonleiter.

Quintenzirkel – Was ist das überhaupt?

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Der Quintenzirkel ist ein nützliches Tool zur Bestimmung der Tonart, der Vorzeichen und der Verbindungen und Abhängigkeiten von Akkorden (im welchem Verhältnis stehen die Akkorde zueinander). Er vereinfacht Tonarten und ermöglicht es uns, die Zusammenhänge von Akkorden einfacher zu verstehen. 

  • Im äußeren Kreis stehen die Dur Akkorde bzw. die Dur-Tonarten.
  • Im inneren Kreis stehen die Moll Akkorde bzw. die Moll-Tonarten

Beispiel anhand des C-Dur Akkords:

C-DurD-MollE-MollF-DurG-DurA-Moll Hverm.C-Dur
IIIIIIIVVVIVIII
TonikaSubdominatparallele DominantparalleleSubdominanteDominanteTonikaparalele 


Die 6 Akkorde rund um den C-Dur Akkord kann man jetzt bequem auf dem Qunitenzirkel einkreisen und sieht sofort die Zusammenhänge (der Hverm. bleibt erst einmal außen vor). Dies kann man jetzt ganz bequem auf andere Dur-Akkorde übertragen. 

Qunitenzirkel mit C-Dur

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